National Trust - Hidcote
Sehenswürdigkeit | Chipping Campden | England | Großbritannien
Hidcote Gartenräume erkunden
Hidcote, ein Anwesen des National Trust in der Nähe von Chipping Campden in den Cotswolds, England, ist einer der berühmtesten und einflussreichsten Gärten Großbritanniens. Dieses etwa 4 Hektar große Gartenparadies in Gloucestershire wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem amerikanischen Gartenkünstler Lawrence Johnston gestaltet und gilt als Meisterwerk der Arts-and-Crafts-Bewegung. Es liegt auf einem Hügel mit Blick auf die sanfte Hügellandschaft der Cotswolds und bietet eine harmonische Mischung aus kunstvoller Gestaltung, üppiger Bepflanzung und einem Gefühl von intimem Rückzug, das Besucher aus aller Welt anzieht.
Einflussreiche Gärten in England
Die Geschichte von Hidcote beginnt 1907, als Johnston das Anwesen kaufte – damals ein heruntergekommenes Bauernhaus mit einem überwucherten Grundstück. Inspiriert von den Ideen der Arts-and-Crafts-Bewegung, die handwerkliche Schönheit und natürliche Materialien betonte, verwandelte er das Gelände über Jahrzehnte hinweg in einen Garten, der heute als einer der einflussreichsten seiner Zeit gilt. Johnston war kein ausgebildeter Gärtner, sondern ein leidenschaftlicher Pflanzensammler, der auf seinen Reisen durch Europa, Asien und Afrika seltene Arten sammelte und in Hidcote einpflanzte. 1948 übergab er das Anwesen an den National Trust, der es seitdem pflegt und für die Öffentlichkeit zugänglich hält.
Historisches Anwesen National Trust
Das Besondere an Hidcote ist sein Konzept der "Gartenräume". Der Garten ist in eine Reihe kleiner, abgeschirmter Bereiche unterteilt, die durch Hecken, Mauern und Wege voneinander getrennt sind. Jeder dieser Räume hat einen eigenen Charakter und eine eigene Atmosphäre, von üppigen Blumenbeeten bis hin zu ruhigen, kontemplativen Ecken. Zu den bekanntesten gehören der Red Border, ein leuchtender Streifen aus roten und orangefarbenen Pflanzen wie Dahlien und Crocosmien, und der White Garden, der mit seiner monochromen Eleganz eine friedliche Stimmung vermittelt. Die Stumpery, ein schattiger Bereich mit umgestürzten Baumstämmen, Farnen und Moosen, zeigt Johnstons Liebe zur naturalistischen Gestaltung und ist eine der ersten ihrer Art in England.
Gartenkunst der Arts-and-Crafts-Bewegung
Ein weiteres Highlight ist der Long Walk, ein langer, von Hecken gesäumter Pfad, der zu einem Aussichtspunkt führt und einen weiten Blick über die Cotswolds bietet. Dieser Weg verbindet die intimen Gartenräume mit der offenen Landschaft und schafft eine Balance zwischen Kultur und Natur. Der Bathing Pool Garden mit seinem stillen Teich und der umliegenden Bepflanzung ist ein ruhiger Rückzugsort, während der Theatre Lawn, eine große Rasenfläche, die von Hecken umgeben ist, an die Bühne eines Freilufttheaters erinnert. Diese Vielfalt macht jeden Schritt durch Hidcote zu einer Entdeckungsreise, bei der sich hinter jeder Ecke eine neue Überraschung verbirgt.
Hidcote Besucher Erfahrungen
Die Bepflanzung ist ein zentraler Aspekt von Hidcotes Ruhm. Johnston war bekannt für seine Experimentierfreude und seine Fähigkeit, Pflanzen aus aller Welt – von japanischen Ahornbäumen über südafrikanische Agapanthus bis hin zu alpinen Storchschnäbeln – in das englische Klima zu integrieren. Der Garten blüht das ganze Jahr über in verschiedenen Farben und Formen: Im Frühling dominieren Tulpen und Narzissen, im Sommer Rosen und Lavendel, im Herbst Astern und leuchtendes Laub. Diese sorgfältige Auswahl und Anordnung hat Hidcote zu einem Vorbild für moderne Gartenkunst gemacht, das Gärtner weltweit inspiriert hat.
Neben den Gärten umfasst das Anwesen auch das Herrenhaus, ein charmantes Gebäude aus Cotswold-Stein, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Obwohl es kleiner ist als viele andere National-Trust-Häuser und größtenteils privat bleibt, können Besucher einige Räume besichtigen, die mit einfachen, aber stilvollen Möbeln ausgestattet sind, die Johnstons zurückhaltenden Geschmack widerspiegeln. Das Haus dient eher als Ergänzung zu den Gärten und verstärkt den Eindruck eines privaten Refugiums.
Für Besucher bietet Hidcote zahlreiche Möglichkeiten zur Erkundung. Ein Netz von Wegen führt durch die Gartenräume, und obwohl die Anlage nicht riesig ist, lädt die Vielfalt dazu ein, langsam zu gehen und Details zu entdecken. Der Garten ist größtenteils zugänglich, wobei die Hauptwege für Rollstühle und Kinderwagen geeignet sind, auch wenn einige schmalere Pfade oder unebene Abschnitte Herausforderungen darstellen können. Hunde sind in den Gärten nicht erlaubt, um die empfindliche Bepflanzung zu schützen, aber ein nahegelegenes Waldgebiet bietet eine Alternative für Spaziergänge mit Vierbeinern. Ein Café serviert hausgemachte Speisen und Getränke, und es gibt Picknickplätze mit Blick auf die Landschaft. Ein Pflanzenverkauf ermöglicht es, ein Stück Hidcote mit nach Hause zu nehmen, während ein Laden typische National-Trust-Souvenirs anbietet.
Hidcote liegt in der Nähe des malerischen Dorfes Chipping Campden, einem Juwel der Cotswolds mit seinen honigfarbenen Steinhäusern und ruhigen Straßen. Diese Lage macht den Garten zu einem idealen Ausgangspunkt für weitere Entdeckungen in der Region. Der National Trust sorgt dafür, dass Hidcote sowohl als historisches Erbe als auch als lebendiger Garten erhalten bleibt, mit einem Team von Gärtnern, das Johnstons Vision fortführt.